Adipositas ist eine krankhafte Form von Übergewicht und inzwischen in der Bevölkerung ein weitverbreitetes Gesundheitsproblem. Etwa 50 Prozent der Deutschen wiegen zu viel, rund ein Viertel sogar so deutlich zu viel, dass Adipositas attestiert werden muss.
Adipositas führt oft zu ernsthaften Begleit- und Folgeerkrankungen, etwa zum Typ-2-Diabetes und dem Metabolischen Syndrom, zu Beeinträchtigungen des Herz-Kreislauf-Systems, der Atmung oder des Bewegungsapparates. Die Betroffenen beklagen häufig erhebliche Einschränkungen ihrer Lebensqualität, verbunden mit einer verringerten Lebenserwartung.Weil zu hohes Gewicht ein Hauptrisiko für viele andere, teils auch chronische Erkrankungen ist, steigen mit der Zahl der Übergewichtigen auch die Anforderungen an das Gesundheitssystem.
Es gibt aber nicht nur eine Ursache für Übergewicht oder Adipositas. Neben genetischer Disposition ist vor allem unser Alltag problematisch, denn sitzende Tätigkeiten und Erleichterungen wie Rolltreppen, Fahrstühle, Fernseher oder Computer führen fast zwangsläufig dazu, dass wir uns kaum noch bewegen oder körperlich anstrengen müssen.
Hektik und Zeitmangel steigern in vielen Familien den Verzehr von Fast Food und verarbeiteten Lebensmitteln mit hohem Zucker- und Fettanteil. Alleine das führt schon zu Übergewicht. Stress wirkt in dieser Situation verschärfend, weil Betroffene dann regelmäßig deutlich mehr Nahrung zu sich nehmen, als ihr Körper benötigt. Mut machend ist, dass es Wege gibt, schädigende Lebensweisen hinter sich zu lassen und die persönliche Lebensqualität durch Genuss und Gesundheit zu steigern.
Im Bemühen um eine Gewichtsreduzierung ist es wichtig, realistisch zu bleiben. Wichtiger als Abnehmen um jeden Preis ist eine dauerhafte Ernährungsumstellung. Ein Erfolgsfaktor dabei: Genuss statt Verzicht. Entscheidend ist, Antworten auf die Frage zu finden, wie und warum was gegessen wird. Unser Essverhalten hat viel mit unseren Gefühlen und Bedürfnissen zu tun. Ein paar Gewohnheiten, derer man sich häufig gar nicht bewusst ist, zu ändern, kann schon deutlich helfen. Beispielsweise nur zu festgelegten Zeiten und an bestimmten Orten zu essen, einen kleineren Teller zu wählen, sich Verbündete zu suchen, gemeinsam zu kochen und für mehr Bewegung zu sorgen.
Präventologinnen und Präventologen begleiten eine Ernährungsumstellung und haben Tipps und Tricks parat, wie der innere Schweinehund, der sich bei Chips und Schokolade auf dem Sofa am wohlsten fühlt, überwunden werden kann.
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peb-Projekt startet in Baden-Württemberg
Mehr als die Hälfte aller schwangeren Frauen in Deutschland nimmt übermäßig an Gewicht zu. Das erhöht das Risiko für Schwangerschaftsdiabetes und Geburtskomplikationen.
Das zu hohe Gewicht der Mutter kann sich zudem negativ auf Gewicht und Gesundheit des Kindes auswirken. Dieser Entwicklung wirkt das Präventionsprojekt GeMuKi „Gemeinsam gesund: Vorsorge plus für Mutter und Kind“ entgegen.
Niederschwelliges Angebot im Rahmen der gesetzlichen Vorsorge
Bei GeMuKi erhalten werdende und junge Mütter während der Schwangerschaft und im ersten Jahr nach der Entbindung elf zusätzliche Beratungen bei Frauenarzt, Hebamme, Kinder- und Jugendarzt. Von diesen werden die Teilnehmerinnen umfassend über Ernährung und Bewegung während der Schwangerschaft und Stillzeit, den Umgang mit Genussmitteln, eine angemessene Gewichtsentwicklung sowie über die Ernährung von Säuglingen informiert.
„Die Beratung soll die Frauen zu einem gesundheitsförderlichen Lebensstil motivieren“, so Dr. Anne-Madeleine Bau, Projektleiterin von GeMuKi (Plattform Ernährung und Bewegung e.V.). Im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen setzen sich die Teilnehmerinnen individuelle Gesundheitsziele, die sie bis zum nächsten Termin erreichen wollen.
Dabei werden sie durch eine App unterstützt, die an das Ziel erinnert und Informationen und Anregungen für einen gesunden Lebensstil liefert. „Durch die Einbettung der Beratung in die gesetzlichen Vorsorgetermine hoffen wir, vor allem Frauen aus Risikofamilien für GeMuKi gewinnen zu können, die sonst kaum von gesundheitsfördernden Maßnahmen profitieren“, sagt Karsten Menn von der BARMER Baden-Württemberg. Dazu zählen unter anderem Migrantinnen, sozial Schwache sowie Familien, in denen bereits Gewichtsprobleme bestehen.
Weitere Informationen unter https://www.pebonline.de/projekte/gemuki/
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Präventionsbericht der Krankenkassen 2018
Die gesetzlichen Krankenkassen haben im Jahr 2017 rund 8 Millionen Menschen mit präventiven und gesundheitsförderlichen Maßnahmen erreicht. Das sind so viele wie nie zuvor, heißt es im aktuellen Präventionsbericht des GKV-Spitzenverbandes und des Medizinischen Dienstes des GKV-Spitzenverbandes (MDS).
Unterstützt wurden Projekte in verschiedenen Lebenswelten, Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung sowie individuelle Präventionskurse. Prävention könne aber nur geligen, "wenn verschiedene Maßnahmen und Handlungen ineinandergreifen. Deshalb wird es künftig auf eine noch intensivere Vernetzung aller verantwortlichen Partner ankommen“, betonte Gernot Kiefer vom Vorstand des GKV-Spitzenverbandes.
Zuwachs bei Maßnahmen in Lebenswelten: Kindertagesstätten, Schulen, Stadtteilen
Mit insgesamt 520 Millionen Euro unterstützten die Krankenkassen Projekte in Lebenswelten, Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung sowie individuelle Präventionskurse. Den größten Zuwachs gab es 2017 bei Maßnahmen in Lebenswelten wie Kindertagesstätten, Schulen und in Stadtteilen. 4,5 Millionen Menschen erreichten die Krankenkassen in 40.000 Lebensweltprojekten − vor allem mit Bewegungs- und Ernährungsangeboten. Ein Schwerpunkt lag im vergangenen Jahr auf der Gesundheitsförderung von arbeitslosen Menschen.
Viel investiert haben die Krankenkassen auch in die betriebliche Gesundheitsförderung. Erstmals listet der Präventionsbericht Erkenntnisse zur Umsetzung von Präventionsmaßnahmen in stationären Pflegeeinrichtungen auf. Finanziert haben die Pflegekassen gesundheitsfördernde Maßnahmen in den Handlungsfeldern Ernährung, körperliche Aktivität, Stärkung kognitiver Ressourcen, psychosoziale Gesundheit und Gewaltprävention.
Den ganzen Präventionsbericht 2018 finden Sie auf den Seiten des GKV-Spitzenverbandes unter www.gkv-spitzenverband.de.
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Das gute Wetter wirkte anziehend: Zu unserer jährlichen Mitgliederversammlung am 13.Oktober in Hannover kamen mehr Mitglieder als sich vorher angemeldet hatten. Bei strahlendem Sonnenschein gab es entsprechend viele strahlende Gesichter beim Fototermin, zu dem sich einige TeilnehmerInnen unserer Mitgliederversammlung auf der Terrasse des Hotels am hanoverschen Maschsee versammelt hatten. Präventologinnen und Präventologen trafen sich mit Vorstand, Dozenten und Gästen, um sich auszutauschen und Perspektiven und Pläne für das nächste Jahr zu entwickeln.
Besonders erfreulich: Mit Dr. Rolf Simon (Foto 2.v.r.) war der Entwickler des ersten Studienganges dabei und mit Dr. Jean-Paul Pianta (Foto r.), Dr. Werner Seebauer und Bernd Gard nahmen drei weitere Dozenten teil.
Über erfreuliche Entwicklungen wurde aus allen Bereichen des Berufsverbandes berichtet. Unser Aktives Mitglied Dr. Christian Hackbarth (Foto Stuhlreihe oben, 3.v.r.) referierte über das Thema Monitoring. David Hilber (auf dem Foto links neben Vorstandsmitglied Dorothée Remmler-Bellen), der für den Berufsverband im Rahmen des Präventionsprojektes PETRA als wissenschaftlicher Mitarbeiter arbeitet, informierte über dieses Projekt.
Prof. Dr. Martin Klein, ebenfalls Aktives Mitglied des Berufsverbandes (auf dem Foto rechts neben Vorstandsvorsitzenden Dr. Ellis Huber), widmete seinen Vortrag dem Thema Prävention 4.0 - Perspektiven aus der Sicht eines Praktikers. Außerdem brachte Klein den frisch unterzeichneten Kooperationsvertrag der ANGELL/ISBA Studien- und Berufsakademie mit dem Berufsverband der Präventologen mit zur Versammlung.
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Autofahren macht aggresiv. Oder doch nicht? Gert von Kunhardt, langjähriger engagierter Dozent für Bewegung beim Berufsverband der Präventologen, gab dazu beim Rundfunksender PSR einige Tipp. Fazit: Wer sich auch im Auto mal entspannt, lebt gesünder!
Hören Sie hier den 3-Minuten-Mitschnitt des Radioberichtes.
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