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In einem offenen Brief an den Bundesgesundheitsminister kritisieren der Berufsverband der Präventologen und weitere Verbände die Pläne des Ministeriums zur Einrichtung eines „Bundesinstituts für Prävention und Aufklärung in der Medizin“ (BIPAM).

IMGP8265"Im Oktober hat Gesundheitsminister Karl Lauterbach seine Pläne vorgestellt. Sein Konzept ist mangelhaft und verengt Prävention auf medizinische Maßnahmen", sagt Dr. Ellis Huber, Vorsitzender des Berufsverbandes der Präventologen.

Zahlreiche Verbände, der Paritätische Gesamtverband, die AWO und die Diakonie, Aidshilfe, das Deutsche Netzwerk für Versorgungsforschung und auch der Berufsverband der Präventologen haben in einem offenen Brief, entworfen von Prof. Dr. Rolf Rosenbrock, Vorstandsvorsitzender des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes – Gesamtverband und von Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V., und Dr. Thomas Götz, Staatssekretär a.D., die Pläne kritisiert. Mit der Einrichtung des BIPAM werde „der gesamte Bereich der Gesundheitsförderung, Verhältnisprävention und der Prävention in Lebenswelten ausgeschlossen, der seit Jahrzenten international als wirksamste Intervention zur sozialkompensatorischen Verminderung sozial bedingter Ungleichheit von Gesundheitschancen gilt,“ heißt es im offenen Brief.

Insbesondere wird angemahnt, dass in den vorgestellten Eckpunkten Gesundheit im umfassenden Sinne nicht übergreifend in allen Politikressorts mitgedacht wird. „Health in all Policies“ sei bis heute keine gelebte politische Praxis, obwohl für die Gesundheit der Bevölkerung ihre Lebensbedingungen deutlich wichtiger seien als medizinische Prävention und Versorgung im Krankheitsfall. „Was es mehr braucht als Aufklärung und Prävention in der Medizin, ist eine ganzheitliche, krankheitsübergreifende, an einem dynamischen Verständnis von Gesundheit und Wohlbefinden ausgerichtete Strategie, die sich bereits im Namen des Institutes widerspiegelt und nicht verschämt selbst auf den Begriff Gesundheit verzichtet“, so das Fazit. Wir alle, die den offenen Brief mitzeichnen, wollen ein „Bundesinstitut für öffentliche Gesundheit“ als Koordinierungsstelle der regional, lokal und zielgruppen- und lebensweltspezifisch differenzierten Gesundheitsförderung und Prävention.

Wir rufen das Bundesministerium für Gesundheit auf: „Herr Minister Lauterbach, lassen Sie uns gemeinsam wagen, Gesundheit breiter, weiter und nachhaltiger zu denken und die Weichen für eine Zukunft zu stellen, in der Gesundheit und Wohlbefinden als Menschenrecht von allen gelebt werden kann und in der Deutschland auch einen international sichtbaren Leuchtturm bauen könnte.“

pdfOffener Brief als PDF

Der Berufsverband der Präventologen ist Mitglied: